„Die durch das Eingreifen des Lebens bewirkte biogene Wanderung zählt in ihrer Gesamtheit zu den großartigsten und auch typischsten Prozessen der Biosphäre und bildet den Grundzug ihres Mechanismus.”
Dieser Satz aus Wladimir Wernadskijs Rede, die er am 5. Februar 1928 vor der Gesellschaft der Naturforscher in Leningrad gehalten hat, enthält eines der zentralen Konzepte seines breiten For schungsansatzes über die Wechselwirkung lebender und nichtlebender Prozesse. Wir veröffentlichen in dieser Ausgabe zum ersten Mal diese Rede in deutscher Übersetzung, die als Anhang der französischen Übersetzung von Wernadskijs grundlegendem Werk Die Biosphäre erschienen ist.
Mit diesem Text würdigen wir den großen Naturforscher Wladimir Wernadskij, der in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden wäre. Im Westen kaum beachtet, ist das An denken an Wernadskij vor allem in Rußland und der Ukraine aber um so lebendiger, ein Umstand, dem wir dadurch Rechnung tragen, daß in dieser Ausgabe die zwei sehr persönlichen Stellungnahmen von M. Ya. Marow und A. Ignatenko erscheinen, bei des bekannte Wernadskij-Kenner.
In Rußland und der Ukraine dürfte man kaum Verständnis dafür haben, in welcher Weise Wernadskij im Westen von „alternativen” Kreisen für ihre menschenfeindlichen ideologischen Ziele vereinnahmt wird – Ziele, gegen die sich Wernadskij vehement verwahren würde.
Wernadskij war kein Grüner und schon gar nicht ein fanatischer Verfechter von den Grenzen des Wachstums, wie sie der „Klimaforscher” Schellnhuber vertritt. Deswegen beleuchtet der Artikel von Bruce Director „Wie sich Schellnhuber an Wer nadskijs Erbe vergeht” die ganze wissen schaftliche Haltlosigkeit von Konzepten wie „Tragfähigkeit” und „Nachhaltigkeit”.
Der umfangreiche Wernadskij-Teil in diesem Heft wird ergänzt von zwei Interviews, eines über die Geschichte der Raketenentwicklung aus Sicht des russi schen Triebwerkbauers Joseph Milchteine und eines mit Prof. Krištof Oštir von der Abteilung für Fernerkundung am slowenischen Exzellenzzentrum für Raumforschung und -technologie Space SI über die Möglichkeit, Satellitendaten in Echtzeit oder Beinahe-Echtzeit zu verarbeiten.
Marsha Freemans Rückblick auf die Ergebnisse des Marsrovers Curiosity, der seit August 2012 auf dem Roten Planeten bahnbrechende Untersuchungen anstellt, ist gleichzeitig eine Anklage gegen die unverantwortliche Weltraumpolitik der Regierung Obama, die mit ihren massiven Haushaltskürzungen das Marsforschungsprogramm der NASA praktisch zum Erliegen gebracht hat. Aufgrund des shutdowns der amerikanischen Regierung ist sogar die Internetseite der NASA vorübergehend stillgelegt worden.
Tatsächlich müßte sich die Welt in eine ganz andere Richtung entwickeln – in die Richtung einer kernfusionsbasierten Ökonomie mit der Perspektive eines weltweiten Infrastrukturaufbaus und der Erschließung einer unerschöpflichen Energiequelle wie der Kernfusion. Eine solche „Vision für die Zukunft” wurde im Rahmen des letzten Bundestagswahlkampfes als Leitfaden für eine Regierung der Bürgerrechtsbewegung Solidarität veröffentlicht, um der Bevölkerung eine Idee davon zu geben, wie die Zukunft aussehen könnte, wenn die BüSo die Regierung stellen würde. Der Text dieses Videos rundet diese Ausgabe von Fusion ab und führt unmittelbar zurück zu dem wissenschaftlichen Ansatz von Wernadskij, der mit seinem Konzept der Noosphäre ein tiefes Verständnis der schöpferischen Fähigkeiten des Menschen als wirksame Kraft im Universum hatte.
Und noch ein Appell an unsere Leser: Helfen Sie mit, diese Ausgabe möglichst weit zu verbreiten. Schicken Sie uns Adressen von Bekannten, denen wir einmal ein Probeexemplar zuschicken sollen.