China entwickelt Hyperschalltriebwerk mit Mach 16
China hat erfolgreiche Experimente mit einem Hyperschalltriebwerk durchgeführt, das mit herkömmlichem RP-3-Kerosin Mach 16 erreichen kann, also rund 20.000 km/h. Dies ist möglich, weil die Oblique Detonation Engine (ODE) kontrollierte Explosionen erzeugt, die die Energie des Kerosins effizient freisetzen, berichtete die South China Morning Post am 26. Februar. Die Experimente wurden im JF-12 Schockkanal in Peking durchgeführt, dem weltweit schnellsten Windkanal.

Hyperschallflugzeuge werden normalerweise mit Wasserstoff oder Ethylen angetrieben, die leicht entflammbar und schwierig zu lagern sind. RP-3-Kerosin ist leicht verfügbar und einfach zu lagern. Außerdem ist es wegen seiner höheren Energiedichte ideal. Das Team überwand die langen Zündverzögerungen von RP-3, die einen Start während des Fluges erschweren würden, indem es das Gemisch vor der Zündung auf 3800 Kelvin (3527 Grad Celsius) vorverdichtete. Außerdem erzeugte das Team durch kleine Unebenheiten und flügelartige Verstrebungen lokale „Hotspots“, die die Ausbreitung des Treibstoffs beschleunigen, so dass das Triebwerk während des Fluges zünden kann. Das Triebwerk erzeugt sich selbst erhaltende „Detonationsdiamanten“, ultraschnelle Stoßwellenexplosionen, die den Verbrennungsprozess innerhalb von Mikrosekunden abschließen. Die Stoßwelle komprimiert und entzündet das Luftgemisch so stark, dass eine sich selbst verstärkende Explosionsfront entsteht.
China hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Flugzeugen jeden Ort der Welt innerhalb einer Stunde zu erreichen. Bei Mach 16 würde ein Flug zwischen Los Angeles und Shanghai eine halbe Stunde dauern.
China übernimmt die Führung in der Physik
Das Wissenschaftsmagazin Nature hat seinen neuesten Index veröffentlicht, der die Beiträge verschiedener Institutionen zur Physik auflistet. Wissenschaftliche Einrichtungen aus China führen die Rangliste an und belegen acht der ersten zehn Plätze (gefolgt von der Max-Planck-Gesellschaft und dem französischen Centre national de la recherche scientifique). Die bestplatzierte US-amerikanische Einrichtung ist das Massachusetts Institute of Technology auf Platz 13. Harvard und Stanford liegen auf den Plätzen 16 und 20. Die Zahlen basieren auf der Forschungsleistung von November 2023 bis Oktober 2024.
Internationales Jugendforum zur Kernenergie in Ägypten
Im Rahmen des russisch-ägyptischen Joint Venture zum Bau eines Kernkraftwerks in El Dabaa an der Nordküste Ägyptens fand vom 25. bis 27. Februar in Alexandria ein internationales Jugendforum für nachhaltige Nukleartechnologien statt. An der Veranstaltung nahmen 300 Studenten und Kernenergieexperten aus 25 Ländern teil. Es gab eine Reihe von Präsentationen, Workshops und Diskussionen über die Zukunft der Kernenergie in Ägypten und der Region. Alexej Kononenko, Leiter des El-Dabaa-Projekts, erklärte gegenüber Sputnik am Rande des Forums, dass die Veranstaltung jungen Menschen die Möglichkeit geben sollte, die Technologien der Kernenergie besser zu verstehen und die Perspektiven dieser Technologie zu schätzen. Junge Menschen aus Ägypten und Russland sollen für die Arbeit im Kernkraftwerk in El Dabaa begeistert und in neuen Fachbereichen ausgebildet werden.
Ägypten hat bereits eine kerntechnische Fachschule für Schüler zwischen 15 und 18 Jahren gegründet, die sich in der Nähe von El Dabaa befindet. Als Redner per Video zu dem Forum zugeschaltet waren Alexej Lichatschow, Generaldirektor von Rosatom, Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde, und Sama Bilbao y León, Generaldirektor der World Nuclear Association.
Tokamak WEST bricht Plasmadauerrekord
Durchbrüche bei der Erzeugung von Fusionsplasma erfolgen immer schneller. Am 20. Januar hatte Chinas EAST-Tokamak-Reaktor ein Plasma über 1066 Sekunden (etwa 17,7 Minuten) aufrechterhalten. Etwa drei Wochen später, am 12. Februar, gelang es mit dem WEST-Tokamak-Reaktor der französischen Kommission für alternative Energien und Kernenergie (CEA), ein Wasserstoffplasma für 1337 Sekunden (etwa 22 Minuten) stabil zu halten und eine Temperatur von 50 Millionen Grad zu erreichen, wie Power Engineering International berichtete.
Anne-Isabelle Etienvre, Direktorin für Grundlagenforschung bei der CEA, erwartet in naher Zukunft noch grössere Durchbrüche, da die Temperatur im Inneren der Reaktoren weiter erhöht werden soll, und zwar über die 2 MW Heizleistung hinaus, die während des Experiments im Februar eingespeist wurden. Über den WEST-Tokamak siehe auch das Interview mit Alain Bécoulet, ehemaliger Forschungsdirektor der CEA in FUSION 02/2024.
Russisches Kulturzentrum feiert 300. Jahrestag der Russischen Akademie der Wissenschaften
Das Russische Kulturzentrum in Washington, D.C., hat in Zusammenarbeit mit dem Schiller-Institut ein Forum zur Feier des 300-jährigen Bestehens der von Peter dem Großen gegründeten Russischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet. Das Forum wurde von der Direktorin des RKZ, Olga Golowatschenko, eröffnet, gefolgt von einer Einführungsrede des Moderators, Bill Jones vom Schiller-Institut. Jones hob die parallele Entwicklung der Vereinigten Staaten und Russlands als moderne Nationen hervor, die im frühen 18. Jahrhundert begann und bis heute andauert, mit der Unterstützung von Kaiserin Katharina während der Amerikanischen Revolution, von Alexander II. während des Bürgerkriegs und vor allem durch die kriegsentscheidende Zusammenarbeit zwischen Stalin und Roosevelt bei der Bekämpfung des Faschismus. Er ging auch auf das Hauptthema des Forums ein, die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in der Wissenschaft, einschließlich der amerikanisch-sowjetischen Zusammenarbeit im Bereich der Fusionsenergie, die durch die einseitige Freigabe des Tokamak-Programms durch die Sowjets im Jahr 1956 eingeleitet wurde.
Anschließend gaben Prof. Robert Crease, Leiter der Philosophieabteilung der Stony Brook University, und Prof. Wladimir Schilzew, russisch-amerikanischer Physiker an den Fermi Labs in Chicago, ein faszinierendes Bild vom Leben und den Errungenschaften des russischen Wissenschaftlers Michail Lomonosow. Sergej Pulinez, leitender Wissenschaftler am RAS-Weltraumforschungsinstitut, erläuterte seine Geschichte als Forscher und seine engen Beziehungen und Freundschaften mit westlichen, auch amerikanischen Kollegen. Er gab einen eher nostalgischen Rückblick auf eine glücklichere Zeit, da die Geopolitik solche Kontakte heute ausschließt, aber er äußerte auch die Hoffnung, dass diese Beziehungen, die auf gemeinsamen Zielen und tief empfundenen Freundschaften beruhen, wieder aufgebaut werden könnten.