Kurznachrichten 03/2002

Von wegen trockenere Sommer

In der erregten Debatte um die Ursachen der Elbeflut ist ein aufschlußreicher Beitrag von Dr.-Ing. Martin Schmidt in der Zeitschrift Wasser und Abfall vom Nov. 2001 – also lange vor der jüngsten Regenkatastrophe – kaum beachtet worden. Schmidt hat darin eine historische Übersicht über die Hochwasserereignisse früherer Zeiten zusammengestellt. Fazit: Früher, in der guten alten Zeit menschlichen Naturgehorsams, war alles noch schlimmer.

Im Unterschied dazu haben uns zahlreiche „Klima-Institute“ über Jahre mit Studien überflutet, in denen behauptet wurde, die drohende Klimaerwärmung führe zu extrem trockenen Sommern. So ließ das Potsdamer Institut für Klimaforschung recht kurz vor den Verheerungen des letzten Regentiefs durch Herrn Kartschall ankündigen: „Im Sommer werden dagegen Hitze- und Trockenperioden zunehmen, und es wird insgesamt etwas weniger regnen…“. Noch schöner hatte Prof. Seiler vom Fraunhofer-Institut bis 2050 die „Versteppung Deutschlands“ angekündigt – die ungarische Pußta werde sich bis nach Bayern ausdehnen.

Holz: Alter Baustoff ganz neu

Mit einem technischen Eingriff in die Natur ist es Wissenschaftlern der TU Dresden gelungen, dem uralten Werkstoff Holz neue Einsatzmöglichkeiten zu erschließen. Forscher um Prof. Peer Haller vom Institut für Baukonstruktion und Holzbau der TU Dresden haben ein Verfahren entwickelt, mit dem runde Baumstämme ohne Verschnitt in Kanthölzer mit erheblich größerer Belastbarkeit und Einsatzbarkeit verwandelt werden können. Dabei wird das Holz in einer Heizpresse bei 150 Grad Celsius einem Verdichtungsprozeß unterzogen, wodurch die Mikrostruktur des Holzes zusammengepreßt und eine sehr hoher Holzdichte von etwa einem Kilo pro Kubikdezimeter erreicht wird. Proportional mit der Verdichtung wachsen auch die mechanischen Eigenschaften: Die Längsfestigkeit und die Steifigkeit des Holzes werden um den Faktor zwei verbessert. Belastbare Bauträger, die bisher meist aus Stahl hergestellt wurden, können nun aufgrund der Verdichtungen auch aus Holz produziert werden. Darüber hinaus hat Haller gemeinsam mit Wissenschaftlern des Instituts für Textil- und Bekleidungstechnik der Fakultät Maschinenwesen spezielle Textilverstärkungen entwickelt, die dem Holz noch weitere Festigkeit verleihen. Tests haben gezeigt, daß die textilverstärkten Holzbauteile simulierten Erdbebenbeanspruchungen deutlich besser standhalten als Hölzer ohne die Verstärkungen. Holz könnte damit sogar in erdbebengefährdeten Regionen zum Baustoff der Wahl werden.

Indien setzt auf Transmutation

Die indische Regierung hat nach der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Physics World beschlossen, sich in den nächsten fünf Jahren mit 50 Millionen Dollar an dem internationalen Programm zur Transmutation zu beteiligen. In diesem Programm sollen Kernreaktoren entwickelt werden, die nicht durchbrennen können, also kein sogenannter GAU (Größtmöglicher Atomunfall) entstehen kann und auch keine Spaltprodukte übrig bleiben, die über Jahrtausende hinaus radioaktiv strahlen. Teilchenbeschleuniger dienen hierbei als Neutronenquelle, um die gewünschten Spaltreaktionen auszulösen und aufrechtzuerhalten. Der Neutronenstrom läßt dabei immer dann einfach abschalten, wenn die Spaltreaktionen den vorgesehenen Rahmen zu überschreiten drohen. Das neue Projekt untersteht Shyam Sunder Kapoor vom Bhabha-Forschungsinstitut in Mumbai, der auch der indischen Atomenergiekommission vorsteht. Sein Mitarbeiter Anil Kakodkar betonte, daß sich der indische Forschungsbeitrag besonders auf die Beschleunigertechnik als Neutronenquelle beziehen werde.

Die USA haben für die nächsten sechs Jahre 281 Millionen Dollar für die Entwicklung der Transmutation von Nuklearabfällen bestimmt. In Europa arbeiten vor allem Spanien und Frankreich an Plänen zur Entwicklung von ADS. Der dafür vorgesehene Aufwand ähnelt dem, was die USA und Japan für diesen Zweck bereitstellen. In Deutschland gibt es zwar Forscher, die vor allem bei der Trennung der nuklearen Abbrände hervorragende Vorarbeiten geleistet haben, doch ihre Arbeiten mußten zum Teil in Rußland und China „nebenher“ erfolgen, weil in Deutschland diese Seite der Sicherung einer zukunftsfähigen Energiequelle politisch behindert und bekämpft wird.

Private Krankenversicherer in Nöten

Der Aktiencrash der letzten Monate droht für die privaten Krankenkassen, die dank eines überdurchschnittlich hohen Anteils jüngerer und einkommensstarker Mitglieder mit niedrigen Beitragssätzen werben konnten, zum finanziellen Fiasko zu werden. Während bei der Gesetzlichen Krankenversicherung die Beitragseinnahmen gleich wieder für die verschiedenen Aufgabenbereiche der Gesundheitsversorgung ausgegeben werden, sind die privaten Krankenkassen angehalten, üppige Reserven anzusparen, da aufgrund des geringeren Durchschnittsalters der Hauptteil der Gesundheitsausgaben für das durchschnittliche Mitglied erst in einigen Jahren anfallen. Die meisten Gelder landeten so auf den Aktienmärkten. Wie der Verband der Privaten Krankenkassen (PKV) mitteilte, belaufen sich die Reserven der 51 privaten Versicherer in Deutschland auf rund 68 Milliarden Euro. Wieviel davon in die spekulative Blase an den Aktienmärkte geflossen ist und sich inzwischen in Luft aufgelöst hat, läßt sich nicht genau abschätzen. Mitte August schockte jedoch das Wirtschaftsmagazin Capital mit der Nachricht, ähnlich wie bei den aktienmarktgeschädigten Lebensversicherungen würden hinter den Kulissen nun Vorbereitungen für die Zahlungsunfähigkeit einzelner privater Krankenkassen getroffen, die sich an der Börse die Finger – genauer gesagt die Beiträge der Versicherten – verbrannt haben.

LaRouche: DDT-Verbot aufheben!

In jüngster Zeit verfolgen die Gesundheitsbehörden in den USA mit großer Sorge die rasche Ausbreitung des West-Nil-Virus. Dieses Virus wurde zum ersten Mal in Uganda entdeckt. Bei alten und geschwächten Menschen sowie bei Kindern verläuft die Infektion oft tödlich. Bis jetzt gibt es kein Medikament gegen diese Krankheit, nur die Symptome lassen sich lindern. Das Virus wird durch Mücken übertragen und befällt auch Tiere. Tote Vögel, meist Krähen, sind der erste Hinweis auf die Krankheit. 1999 wurde das Virus zum ersten Mal in den USA entdeckt, seither verbreitet es sich rasant und wird mittlerweile in über 40 Bundesstaaten der USA angetroffen. Die US-Gesundheitsbehörde rechnet bereits mit über 1.000 Infektionen in diesem Jahr. 15 Menschen sind daran gestorben.

Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Lyndon LaRouche forderte am 16. August als dringendste Maßnahme gegen die Seuche die sofortige Aufhebung des Herstellungs- und Anwendungsverbotes von DDT, des bisher erfolgreichsten Insektenbekämpfungsmittels, zumal das Verbot nur infolge „betrügerischer, unwissenschaftlicher Behauptungen“ zustande gekommen sei. „Wir können nicht Menschen umbringen, nur um einen Betrug aufrechtzuerhalten“, begründete er seinen Schritt. (FUSION hat den Betrug hinter dem DDT-Verbot ausführlich dokumentiert: Dr. Helmut Böttiger, „Die DDT-Story“, FUSION Jahrgang 14, Heft 2, 1993, S.9ff.)