2022 ist das Jahr von Lyndon LaRouche!

Helga Zepp-LaRouche, die Ehefrau des im Februar 2019 verstorbenen amerikanischen Staatsmanns und Ökonomen Lyndon LaRouche hat angeregt, das Jahr 2022 zum Jahr von Lyndon LaRouche zu erklären. Sie erklärte:

„Das kommende Jahr wird eines sein, in dem sich viele sehr entscheidende strategische Fragen zuspitzen werden, in dem die Menschheit vor die Wahl gestellt wird, entweder einen Weg zu Lösungen zu finden, die sie in ein neues Paradigma führen, oder einen Weg in die Hölle nimmt. Deshalb möchte ich das Jahr 2022 offiziell zum Jahr meines verstorbenen Mannes Lyndon LaRouche erklären, weil es sein 100. Geburtstag ist.

Es gibt keine angemessenere Art und Weise, diesen großen Mann und die unglaubliche Fülle seines Werkes zu feiern, als das Jahr 2022 zum Jahr von Lyndon LaRouche zu erklären. Ich kann schon jetzt versprechen, daß wir dazu viele Treffen, Konferenzen und Seminare veranstalten werden. Wir werden mit der LaRouche Legacy Foundation den zweiten Band seiner Gesammelten Werke herausgeben. Wir werden alles tun, damit die Lösungen, die Lyndon LaRouche für die strategische Lage, die Wirtschaftskrise und die kulturelle Krise angeboten hat, jeder verantwortlichen Regierung und jedem Parlament der Welt auf dem Tisch liegen und in Betracht gezogen werden. Ich glaube, das wird ein sehr fruchtbares Vorhaben, und deshalb lade ich Sie alle ein, mit uns gemeinsam das ganze Jahr lang Lyndon LaRouche zu feiern.“

Helga Zepp-LaRouches Idee, das Jahr 2022 zum „LaRouche-Jahr“ zu erklären, ist nicht bloß der ehrenvolle Wunsch, einem intellektuellen Giganten, dem verstorbenen Lyndon LaRouche (1922–2019), die gebührende Anerkennung zukommen zu lassen. Es ist eine notwendige Intervention, um maßgeblichen Politikern der Welt genauso wie ehrlichen Bürgern die nötigen tiefgreifenden und umfassenden Einsichten zu vermitteln, um die Welt vor der Gefahr eines thermonuklearen Krieges zu bewahren. Das ist Frau LaRouches Absicht mit diesem Vorschlag.

Lyndon LaRouche (1922–2019).

Lyndon LaRouche verfügte über ein einzigartiges Wissen über die Dynamik, die die menschliche Geschichte prägt, ein integriertes Verständnis der Zusammenhänge zwischen strategischen Beziehungen, globalen Finanz- und Wirtschaftsprozessen, wissenschaftlichem Fortschritt und Kultur. Seine Lösungsvorschläge für die zivilisatorische Krise, die sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und insbesondere seit der Ermordung von US-Präsident Kennedy 1963 entfaltet und verschärft hat, entstanden durch seinen „Blick von oben“, den heute nur noch wenige verstehen, geschweige denn selbst praktizieren können. Die heutige Krise, eine existentielle Bedrohung für die menschliche Gesellschaft, erfordert eine Rückkehr zu der philosophisch-wissenschaftlichen Strenge, die LaRouches reiches Schaffen im letzten halben Jahrhundert auszeichnet.

Wir können hier nur einen kleinen Einblick in diese Arbeit geben.

LaRouche war vor allem ein „physikalischer Ökonom“, dem es in seiner Wirtschaftsprognose nicht darum ging, auf den Ausgang von Ereignissen zu wetten, wie es die meisten heutigen Ökonomen tun, sondern eine Wissenschaft zu entwickeln, die der Menschheit die Richtung für das weisen würde, was er „erfolgreiches Überleben“ von einer Generation zur nächsten nannte. In einem Aufsatz mit dem Titel „Von Kant bis Riemann: Die Gestalt des leeren Raums“ von 2005 schrieb LaRouche:

„Die Fähigkeit, das physische Ergebnis des menschlichen Verhaltens vorherzusagen, oder besser gesagt, es zu prognostizieren, ist Gegenstand einer höheren, strengeren Form der Psychologie und Sozialpsychologie des souveränen individuellen Geistes. Die Idee des ,Vorhersagens‘, wie sie durch die Verwendung des Wortes zum Ausdruck gebracht wird, impliziert eine zutiefst inkompetente Sicht der Rolle und der Fähigkeiten des Menschen innerhalb der Organisation des Universums. Im besten Fall können wir bestimmte wichtige Folgen unserer Entscheidungen oder des Fehlens von Entscheidungen vorhersehen. Bestenfalls können wir die Art unserer Verpflichtung vorhersehen, unsere Mitmenschen zu warnen und selbst so zu handeln, wie es dem Problem entspricht, das wir als wahrscheinlich, ja fast sicher vorhersehen können…
Jeder Versuch der Vorhersage oder Prognose sozialer Phänomene, wie z. B. wirtschaftlicher Entwicklungen, ist im wesentlichen… ein Gegenstand dessen, was man als Wissenschaft der physischen Psychologie bezeichnen könnte: die relative Macht des menschlichen Geistes innerhalb und über das, was als physisches Universum betrachtet wird. Daher müssen wir die physische Psychologie als den Kern der Sozialpsychologie des wirklich gesunden individuellen Geistes betrachten.“

Ganz grundsätzlich vertrat LaRouche ein Menschenbild, das die schöpferischen Fähigkeiten eines jeden Individuums betonte. Auf einer Konferenz des Schiller-Instituts zum Augustinus-Jahr im November 1985 sagte er in einer Grundsatzrede:

„Was ist das Gute? Das Gute ist die Kraft des Geistes, ein Prinzip der Vernunft als die gesetzmäßige Ordnung des gesamten Universums zu erkennen. Zu erkennen, daß damit ein Entwicklungsprozeß verbunden ist. Das heißt, der ständige und beschleunigte Prozeß, mit dem der Mensch von der entwickelten Vernunft bestimmt wird, ist das Gute. Die Hebung des moralischen Zustandes der Menschheit in Übereinstimmung mit diesem Prinzip und in Handlungen, die mit diesem Prinzip übereinstimmen, ist das Gute. Das war das Prinzip des Solon von Athen. Das war das Konzept der platonischen Akademie für eine Republik. Und das waren die Prinzipien der Gründung der modernen europäischen Republik durch die Schriften des Augustinus. Das ist das Gute; und die Republik ist der einzige natürliche Zustand der Menschheit. Dante und seine Anhänger haben bewiesen, daß die einzige natürliche Form der Republik ein völlig souveräner Nationalstaat ist, der weder dem IWF noch der Weltbank noch der UNO untersteht. Ein souveräner Nationalstaat, eine Republik, beruht auf der Verwendung einer gemeinsamen Bildungssprache – einer Bildungssprache, die den Bürgern, in den Worten Shelleys, ,die Macht verleiht, tiefe und leidenschaftliche Vorstellungen über den Menschen und die Natur zu vermitteln und zu empfangen.‘ Solche Vorstellungen gehen auf das Konzept zurück, wie es Sokrates in Platons Dialogen verkörpert. Das ist der natürliche Zustand des Menschen.“

LaRouches Erklärung in einem Internetforum am 23. Dezember 2011 („Um den thermonuklearen Krieg zu verhindern, brauchen wir die weltweite wirtschaftliche Erholung“) stellte schon damals den Bezug zu der heutigen globalen Krise her, die von Krieg und Wirtschaftskollaps geprägt ist.

LaRouche erklärte in der Sendung, daß die (unter Präsident Obama) entstandene Kriegsgefahr auf der Absicht der Oligarchie hinter der Wall Street und der City of London beruhe, „zwei Nationen zu eliminieren – Rußland und China“. Um das wertlose Papier in den von dieser Oligarchie kontrollierten Finanzinstituten zu schützen, „werden beispiellose Mengen an Liquidität in das System gepumpt, nicht um eine reale wirtschaftliche Erholung zu schaffen, sondern um die Illusion der Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Damals wie heute war klar, daß souveräne Nationen wie Rußland und China sich diesem räuberischen Verhalten nicht unterwerfen würden, was sie letztlich zur Zielscheibe machte.“

Um den Finanzpiraten der City of London und der Wall Street ihre Macht zu nehmen, schlug LaRouche ein Bündnis von vier Mächten vor: Rußland, China, Indien und die vom Britischen Empire befreiten USA. Diese Nationen besäßen genug wirtschaftliche Macht, um die nötigen Maßnahmen für den Übergang zu einem neuen Paradigma einzuleiten. Dazu schlug LaRouche „Vier Gesetze zur Rettung der Wirtschaft“ vor, angefangen mit einem geregelten Konkursverfahren für die Weltwirtschaft, das sich an Roosevelts Glass-Steagall-Bankentrennung orientiert.

Zu dieser „LaRouche-Lösung“ gibt es keine Alternative. Einen Atomkrieg zu riskieren, um ein hoffnungslos bankrottes System zu retten, ist keine akzeptable Option.