Wenn man sich anschaut, mit welchen Argumenten die Verfechter der menschengemachten Klimakatastrophe hausieren gehen, stellt sich die Frage nach ihrer Methode. Die läßt sich in die kurze Aussage fassen: Wenn die Versuchs- oder Beobachtungsdaten nicht dem Modell entsprechen, ändern wir doch einfach die Daten!
Wenn es um die Methode der Klima-Alarmisten geht, kommt einem sofort die Äußerung eines der „Gründerväter“ der Panikmacherei um die menschengemachte Klimakatastrophe, Dr. Stephen Schneider, in den Sinn, der sich in den 80er Jahren als einer der ersten dafür eingesetzt hat, eine angeblich vom Menschen erzeugte globale Erwärmung zu stoppen – nachdem er noch in den 70er Jahren vor der drohenden Gefahr einer menschengemachten globalen Abkühlung gewarnt hatte. Schneider war Gründer und Herausgeber des Magazins Climatic Change, Autor oder Koautor Hunderter Papiere über den Klimawandel, koordinierender Hauptautor des dritten IPCC-Sachstandsberichts 2001 und Berater mehrerer US-Regierungen. 1989 erschien im Magazin Discover ein Zitat von Schneider, worin er sich über die „Methode“ äußert, mit der Klima-Panikmacher vorgehen sollten:
„Einerseits sind wir als Wissenschaftler an die wissenschaftliche Methode gebunden, d.h. uns zu verpflichten, die ganze Wahrheit und nichts als [sie]… zu sagen. Andererseits sind wir nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Menschen… Wir brauchen breitangelegte Unterstützung, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Das bedeutet natürlich, überall in den Medien zu sein. Wir müssen ein paar Schauerszenarien auftischen, vereinfachende dramatische Erklärungen abgeben und eigene Zweifel, die man hat, möglichst verschweigen. Jeder von uns muß selbst entscheiden, das richtige Gleichgewicht zwischen Wirksamkeit und Ehrlichkeit zu finden.“1
Schneider war bereits 1975 Teilnehmer einer Konferenz über die „Bedrohte Atmosphäre”, veranstaltet von Margaret Mead, die sich selbst führend für eine Bevölkerungsreduktion eingesetzt hat.2 Auf dieser Konferenz, an der weitere aufstrebende Klima-Panikmacher teilnahmen, darunter Obamas späterer Wissenschaftsberater John Holdren, machte Mead in ihrer Eingangsrede offen Werbung für die gleiche „Methode:
„Wir brauchen von den Wissenschaftlern Einschätzungen, vorgelegt mit genügender Zurückhaltung und Glaubwürdigkeit – aber gleichzeitig auch weitgehend frei von inneren Unstimmigkeiten, die von politischen Interessen ausgenutzt werden können –, die es uns erlauben, ein System künstlicher, aber wirksamer Warnungen aufzubauen; Warnungen, die dem Instinkt von Tieren entsprechen, die vor dem Wirbelsturm fliehen, vor einem harten Winter größere Vorräte an Nüssen anlegen, oder Raupen, die auf drohende Klimaveränderungen mit der Ausbildung eines dickeren Pelzes reagieren.“
Die Erkenntnis, daß diese „Methode“ bei der Gründung der gesamten Klimabewegung um menschengemachte CO2-Emissionen Pate stand, wirft ein interessantes Licht auf die jüngsten Fälle von Datenmanipulation und „Justierung“ historischer Datensätze.
Fallbeispiel 1: Die „Hockeyschläger-Kurve“ und das Verschwinden der Mittelalterlichen Warmzeit
Ein Hauptargument für die Behauptung, menschliche CO2-Emissionen würden uns in eine Klimakatastrophe führen, besagt, die jüngste Klimaerwärmung sei „beispiellos“.
Falls die jüngste Erwärmung in Abweichung natürlicher Änderungen tatsächlich ohne Beispiel sein sollte, wäre es durchaus sinnvoll, nach neuen (möglicherweise menschengemachten) Einflüssen zu suchen, die eine solche Abweichung von früheren natürlichen Trends begründen könnten (wie vermehrte Emissionen von CO2 und anderen Stoffen).
Aus vielen früheren Klimaaufzeichnungen geht jedoch schlüssig hervor, daß es vor etwa tausend Jahren eine Zeit gab, in der die Temperaturen etwa auf dem heutigen Niveau, wenn nicht noch höher lagen als heute. Die Existenz dieser „Mittelalterlichen Warmzeit“ würde jedoch die „Beispiellosigkeit“ der heutigen Erwärmung in Frage stellen – und deswegen mußte sie verschwinden.
Die Mittelalterliche Warmzeit war allgemein so bekannt, daß sie im ersten IPCC-Sachstandsbericht von 1990 als das Hauptschaubild des natürlichen Klimawandels während der letzten 1000 Jahre auftauchte (siehe Abbildung 1, Kasten A) – doch mit dem Erscheinen des dritten IPCC- Sachstandsbericht 2001 war die Mittelalterliche Warmzeit plötzlich nicht mehr vorhanden. In der neuen Darstellung des Klimawandels war der Verlauf der Globaltemperatur während der letzten 1000 Jahre viel flacher und stabiler, wobei die einzige große Abweichung ein dramatischer Temperaturanstieg während des 20. Jahrhunderts war (siehe Abbildung 1, Kasten B).
Diese neue Darstellung des vergangenen Klimawandels wurde zur maßgeblichen Graphik, um zu beweisen, wie „beispiellos“ die jüngste Klimaänderung sei – als Beleg dafür, daß der Mensch die Hauptverantwortung für diese ansonsten unerklärliche Abweichung vom stabilen Trend früherer Jahrhunderte tragen müsse.
Das einzige Problem bei dieser Neubewertung unseres Verständnisses der Vergangenheit war, daß sie ebenso lächerlich wie unwahr ist.
Die statistischen Methoden, die verwendet wurden, um diese neue Darstellung der früheren Globaltemperatur zu erzeugen, waren so angelegt, daß zwangsläufig eine flache Trendlinie gefolgt von einem steilen Anstieg – einem Hokkeyschläger ähnelnd – herauskommen mußte (siehe Abbildung 1, Kasten D). Tatsächlich ließ sich zeigen, daß sich bei Anwendung dieser statistischen Methode auf einen willkürlichen Datensatz stets der gleiche Hockeyschläger-Effekt ergeben würde. Analysiert man die genau gleichen Daten mit geeigneten Methoden, so verschwindet das Hokkeyschläger-Bild, die Mittelalterlicher Warmzeit kehrt zurück und das 20. Jahrhundert ist nicht mehr ohne Beispiel (siehe Abbildung 1, Kasten C).3
Der IPCC und andere Panikmacher ließen Hunderte Darstellungen der Mittelalterlichen Warmzeit unberücksichtigt, um statt dessen eine Geschichte aufzutischen, die sich auf lachhaft stümperhafte Methoden stützte – nur weil sie dem Wunsch entsprach, „den Leuten Angst einzujagen“.
Obwohl dieser Schwindel bereits 2003 aufflog, wurde der Hockeyschläger (und ähnliche Darstellungen) weiter benutzt, und die Panikmacher behaupteten immer noch, der jüngste Klimawandel sei ohne Beispiel. So benutzte etwa der frühere US-Vizepräsident Al Gore eine ähnliche Graphik in seinem Film Eine unbequeme Wahrheit (siehe Abbildung 1, Kasten F) – ein Film, der in fast allen deutschen Schulen ins Lehrprogramm aufgenommen wurde.
In jüngsten Studien ist wiederholt die Existenz der Mittelalterlichen Warmzeit nachgewiesen worden (siehe Abbildung 1, Kasten E). Es ist zwar noch strittig, ob es damals wärmer war als heute, doch das Schauermärchen, daß die Klimaveränderung im letzten Jahrhundert beispiellos sei und völlig von historischen Perioden abweiche, ist lächerlich.
Fallbeispiel 2: Justierung historischer Daten und das Verschwinden der Pause
Es ist eine schwierige Aufgabe, einen einzelnen Wert für die globale Durchschnittstemperatur zu bestimmen – und das nicht nur für vergangene Zeiten (vor Tausenden oder Millionen von Jahren), sondern auch für die jüngere Zeit, in der man direkte Messungen mit Instrumenten vornehmen kann. Viele unterschiedliche Messungen – an unterschiedlichen Orten, zu verschiedenen Zeiten und mit unterschiedlichen Instrumenten – müssen gewichtet, kombiniert und gemittelt werden, um einen einzelnen Wert zu erhalten.
Bei einem solchen Unterfangen ist es nicht überraschend, wenn frühere Berechnungen mit der Zeit verändert und angepaßt werden (wenn Analysemethoden verfeinert oder weitere Messungen verfügbar werden). Bei den Anhängern der These einer menschengemachten Klimakatastrophe gehen solche Justierungen aber durchgehend nur in eine Richtung, nämlich die, die ihre Behauptungen stützen. Betrachten wir einige Beispiele.
Wann war die wärmste Zeit im letzten Jahrhundert? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, von welcher Region der Erde die Rede ist, aber auch davon, wann die Frage gestellt wurde. 1999 zum Beispiel hat Dr. James Hansen (damals Leiter des Goddard-Instituts für Weltraumstudien der NASA, das sich schwerpunktmäBig mit dem Klimawandel befaßt) einen Artikel über den Klimawandel verfaßt, in dem eine Graphik der offiziellen staatlichen Berechnung der Veränderung der Durchschnittstemperatur in den Vereinigten Staaten während der letzten 120 Jahre verwendet wurde.4 Nach den Zahlen von 1999 galt 1998 als ein warmes Jahr, aber 1921, 1931, 1934 und 1953 waren in den Vereinigten Staaten als noch wärmere Jahre dokumentiert, wobei 1934 mehr als ein halbes Grad Celsius wärmer war (siehe Abbildung 2, links).
Untersucht man jedoch die heute von NOAA und NASA gelieferten Daten, so wurden die früheren Temperaturbewertungen auf niedrigere Werte bereinigt, wobei 1921, 1931, 1934 und 1953 sämtlich kühler wurden als 1998 (siehe Abbildung 2, rechts).
Derartige zweckdienliche Anpassungen sind nicht auf die historischen Temperaturaufzeichnungen in den USA begrenzt. Prof. Ole Humlum hat viele der Bereinigungen analysiert, die an den offiziellen Regierungszahlen der globalen Luft-/Oberflächentemperatur vorgenommen wurden (durch das Nationale Klimadatenzentrum der NOAA). Mittels einer Reihe von Justierungen zwischen Mai 2008 und Februar 2012 wurden die offiziellen historischen Daten der Globaltemperatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts systematisch kühler und die jüngeren Temperaturen systematisch wärmer eingestellt – die behauptete gemessene Erwärmung wurde einfach dadurch beschleunigt, daß man das, was Meßwerte 2008 über die Vergangenheit ausgesagt haben sollten, so umjustierte, daß die gleichen Meßwerte 2012 angeblich etwas anderes über die gleiche Vergangenheit aussagten.
Abbildung 3 zeigt oben die kumulativen Justierungen der historischen Globaltemperaturen zwischen 2008 und 2012, und analysiert unten lediglich zwei spezifische Monate, Januar 1915 und Januar 2000, wobei untersucht wird, wie sich die historischen Werte dieser zwei Zeitpunkte mit jeder zwischen 2008 und 2012 erfolgten Justierung verändert haben.
Gerade erst kürzlich hat die NOAA einen neuen revidierten Datensatz justierter Globaltemperaturen veröffentlicht, aus dem neue Behauptungen zunehmender Erwärmung abgeleitet werden (siehe Abbildung 4). Auch hier geht es nicht darum, daß die neuesten Zahlen der letzten Monate eine weitere Erwärmung belegen, sondern es sind lediglich Justierungen der Bewertung früherer Jahre und Veränderungen von dem, was ihrer Ansicht nach die Vergangenheit war.
Während zwei Berechnungen der globalen Mitteltemperatur auf Grundlage von Satellitenmessungen ergaben, daß die globalen Temperaturen seit fast zwei Jahrzehnten nicht angestiegen sind, wird in einem neuen Papier mit justierten Werten der NOAA (auf Grundlage verschiedener Land- und Ozeanoberflächenmessungen) behauptet, daß die Temperaturen in den letzten beiden Jahrzehnten doch angestiegen seien.5 In der Zusammenfassung heißt es dort: „Die zentrale Einschätzung für die Erwärmung während der ersten 15 Jahre des 21. Jahrhunderts ist mindestens genauso groß wie für die letzte Hälfte des 20. Jahrhunderts.” Das widerspricht rundweg den Ergebnissen, die von zwei auf Satellitenmessungen basierenden Einschätzungen geliefert wurden, deckt sich aber zweckdienlicherweise mit den Behauptungen der Panikmacher.
In einem bestimmten Sinn ist diese Erwärmung unbestreitbar menschengemacht: Sie entsteht nicht durch CO2, sondern durch die „Justierung” von Temperaturdaten. Zusammengefaßt sind diese Manipulationen an den Klimadaten der Vergangenheit – und wie die Manipulationen benutzt werden, um der Öffentlichkeit Angst einzujagen – keineswegs überraschend. Bereits in den 1970er und 80er Jahren hatten uns Margaret Mead und Stephen Schneider eröffnet, wie die Klima-Panikmacher vorgehen werden, und die erwähnten jüngsten Datenmanipulationen sind nur einige Beispiele dieser „Methoden”.
Fußnote(n)
- S.H. Schneider, in J. Schell „Our Fragile Earth.“ Discover (Oct. 1989), pp. 45–48.[↩]
- „The Atmosphere: Endangered and Endangering“, Konferenz in Research Triangle Park, North Carolina, 1975.[↩]
- „Corrections to the Mass et al. (1998) Proxy Data Base and Northern Hemisphere Average Temperature Series,“ Melntyre and McKitrick, Energy and Environment, 2003. Wegman, Said, Scott, “Ad Hoc Committee Report On The ‘Hockey Stick’ Global Climate Reconstruction“, 2006.[↩]
- „Whither U.S. Climate?“ James Hansen, Reto Ruedy, Jay Glascoe and Makiko Sato, http://www.giss.nasa.gov/ August 1999.[↩]
- ”Possible artifacts of data biases in the recent global surface warming hiatus”, Karl et al, Science, June 2015.[↩]