Der Planet Jupiter ist nach Mond und Venus das hellste Objekt am Abendhimmel, und in der Antike galt er deshalb als der „Beherrscher des gestirnten Himmels“. Mit etwas Geduld kann man mit einem normalen Feldstecher oder einem kleinen Fernrohr die ersten Jahrhunderte der Jupiterforschung praktisch im Zeitraffer nachvollziehen. Schon nach kurzer Beobachtung stellt man fest, daß es sich bei Jupiter eher um eine Scheibe und nicht um eine Kugel handelt. Und tatsächlich wissen wir heute, daß sein Äquator-Durchmesser 143.000 km, der Durchmesser von Pol zu Pol aber nur 133.000 km beträgt. Außerdem erkennt man, daß der Planet ziemlich schnell rotiert, denn die erkennbaren Wolkenformationen ziehen mit großer Geschwindigkeit über das Planetenscheibchen hinweg. Ein Jupitertag dauert nur 9,81 Stunden.
Der Umstand, daß Jupiter sehr langsam Monat für Monat seine Position am Himmel ändert und alle 399 Tage der Sonne am Himmel genau gegenübersteht, also die ganze Nacht zu sehen ist, liegt daran, daß Jupiter fast genau zwölfmal länger als unsere Erde braucht, um die Sonne einmal zu umkreisen. Vom Jupiter aus gesehen dauert eine Umkreisung der Sonne somit 11,9 Jahre; erst dann nimmt er wieder genau die gleiche Position unter den Sternen ein. Als Erdbewohner sieht man ihn alle 398,9 Tage wieder an der gleichen Stelle. Für einen Jupiterbewohner dauert ein „Monat“ also fast genau zwölfmal so lange wie ein Monat für einen Bewohner der Erde, d. h. fast genau ein „Erdjahr“.
Auch kann man ohne weiteres die vier Lichtpünktchen in der Nähe des Jupiters erkennen, die während einiger Stunden ihre Position zu Jupiter verändern: die Galileischen Monde.
Die Entdeckung der ersten vier Jupitermonde gelang im Januar 1610 fast gleichzeitig zwei Forschern: Dem Ansbacher Astronomen und Mathematiker Simon Marius und dem Astronomen Galilei. Ihre Namen Io, Europa, Ganymed und Callisto stammen von Simon Marius.