Karel Vereycken, Herausgeber der französischen Monatszeitung Nouvelle Solidarité, hat sich mit der „Gain of Function“-Forschung (Funktionsgewinn-Forschung, kurz: GoF) beschäftigt, die darauf abzielt, gefährliche Mikroorganismen noch potenter zu machen. Inzwischen ist darüber vor allem in den USA eine intensive Debatte entbrannt. Es wird erwartet, dass US-Präsident Trump per Dekret die staatliche Finanzierung der GoF-Forschung einstellen oder zumindest aussetzen wird.
Wie Ikarus, der aus Übermut der Sonne zu nahe kam, wagen einige Wissenschaftler in ihrem Forschungsdrang die Erzeugung krankheitserregender Bakterien und Viren (sogenannte pathogene Mikroben), die gefährlicher sind als die der Natur, und riskieren so den Niedergang, wie auch Ikarus zuvor. Diese Forschung wird als „Gain of Function“-Forschung (GoF) bezeichnet. Ein Großteil dieser Forschung unterliegt bis heute keiner strengen nationalen oder internationalen Kontrolle.

Vor diesem Hintergrund fordert ein Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft eine bessere Überwachung der GoF und sogar ein Verbot der absichtlichen oder versehentlichen Veränderung von Krankheitserregern mit hohem Pandemiepotential (sogenannten Potentiellen Pandemieerregern, PPP).
Die Kontroverse entzündete sich 2005, als Mitarbeiter der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) begannen, das Influenza A/H1N1-Virus (bekannt als „Spanische Grippe“) zu „rekonstruieren“, das 1918 zwischen 20 und 50 Millionen Todesopfer gefordert hatte.
Insbesondere seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon hat der Einsatz der Wissenschaft „als Waffe“ vor allem in der Gesundheitsforschung zugenommen. Der anhaltende Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems, der eine drohende Konfrontation zwischen den großen Atommächten befeuert, sollte uns dabei zu größter Wachsamkeit veranlassen. Die Existenz und Entwicklung tödlicher Biowaffen gehört zu dieser weltweiten Bedrohung unserer Sicherheit.
Kein theoretisches Problem
Bei der GoF-Forschung werden Mikroben wie Bakterien und Viren mit verbesserten Fähigkeiten (Funktionen) ausgestattet, die sie in der Natur normalerweise nicht besitzen. Man könnte argumentieren, dass etwa die Umwandlung harmloser Bakterien in insulinproduzierende Organismen ein sinnvoller Weg ist, um an Substanzen zu gelangen, die für die Behandlung von Diabetes benötigt werden. Aber Vorsicht: Wenn es darum geht, die Virulenz eines tödlichen Virus zu erhöhen, damit es zum Beispiel vom Tier auf den Menschen übertragen oder durch Tröpfchen in der Luft verbreitet werden kann, sollten die Alarmglocken schrillen.
Man muss kein Virologe sein, um zu verstehen, dass das Risiko einer Übertragung auf den Menschen steigt, wenn ein Erreger die Fähigkeit erlangt, sich leichter von Tier zu Tier auszubreiten. Dazu kommt, dass potenzielle Lecks in Laboratorien leider eine alltägliche Realität sind.
Das Problem ist keineswegs nur theoretischer Natur. Die 2011 von Ron Fouchier und Yoshihiro Kawaoka durchgeführten GoF-Experimente mit einem Vogelgrippevirus (H5N1), das 1997 in Hongkong bei infizierten Vögeln auftrat, haben gezeigt, dass das Vogelgrippevirus H5N1 für Säugetiere extrem ansteckend gemacht werden kann, während der Wildstamm nur zwischen Vögeln oder von Vögeln auf Menschen, aber nur schwer von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Mit einer Sterblichkeitsrate von etwa 56 Prozent ist das Vogelgrippevirus H5N1 wesentlich tödlicher als das COVID-19-Virus SARS-CoV-2, dessen Sterblichkeitsrate auf weniger als 2 Prozent geschätzt wird.

Ron Fouchier wollte herausfinden, welche Mutationen das Virus benötigt, um eine Pandemie auszulösen. Als Versuchstier wählte er das Frettchen, da es empfindlich auf Influenzaviren reagiert und eine grippeähnliche Atemwegserkrankung entwickelt, die der des Menschen ähnelt. Die Experimente wurden in einem Labor der biologischen Sicherheitsstufe 3 (BSL-3) durchgeführt, einer Stufe unterhalb der Hochsicherheitslabore (BSL-4 oder P-4), in denen Containment-Räume und Schutzanzüge vorgeschrieben sind.
Um genetische Veränderungen zu erzeugen, kann jeder Forscher heute dank leistungsfähiger Werkzeuge, die immer einfacher zu handhaben sind, direkt in das Erbgut eingreifen. Dazu gehört CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats), eine Art „molekulare Schere“, mit der die DNA mit bisher unerreichter Präzision verändert werden kann. Ihre Entdeckerinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna wurden 2020 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Ihre Erfindung hat jedoch einen Pferdefuß: Sie macht es für Schurkenstaaten oder die Mafia sehr viel leichter, das Äquivalent einer biologischen Waffe in die Hand zu bekommen.
Fouchier wandte aber auch konventionellere Methoden an. Nach der Erzeugung von Mutationen schickte Fouchier das veränderte Virus durch „Serienpassagen“, wodurch es in aufeinander folgenden Durchläufen weiter verändert wird. Mit Hilfe dieser selektiven Züchtung des Virus in Frettchen erhielt Fouchier neue mutierte Viren, die dann effizient über Aerosole zwischen Säugetieren übertragen werden konnten.
Diese Experimente waren ein Schock. Im Jahr 2014 forderte die Cambridge-Arbeitsgruppe, eine Gruppe führender Wissenschaftler, ein Moratorium für die GoF-Forschung. Ihre Erklärung vom Juli 2014 begann mit den Worten: „Die jüngsten Vorfälle mit Pocken, Milzbrand und Vogelgrippe in einigen der führenden US-Labors erinnern uns daran, dass selbst die sichersten Labors fehlbar sind, und unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer gründlichen Neubewertung der biologischen Sicherheit.“ Tatsächlich sah sich die US-Regierung daraufhin veranlasst, die staatliche Finanzierung für die GoF-Forschung an Influenza-, MERS- und SARS-Viren zwar nicht zu verbieten, aber zumindest auszusetzen. Dies wurde im Oktober 2014 unter der Regierung von Barack Obama entschieden, angeblich weil man biologische Terrorakte fürchtete.
Militarisierung riskanter Bioforschung
Trotz dieser Warnungen wurde in den USA im Dezember 2017 unter der ersten Regierung von Donald Trump das Embargo für die staatliche Finanzierung von risikoreicher Bioforschung aufgehoben. Dr. Anthony Fauci und seine Kollegen am National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), das zu den Nationalen Gesundheitsinstituten (NIH) gehört, waren die treibende Kraft hinter dieser Entscheidung. In den folgenden Jahren kam es zu einer komplizierten Mischung von Aussetzungen und Genehmigungen von US-Bundesmitteln für gefährliche biologische Forschung.

Dies führte dazu, dass die Finanzierung durch den Bund zwar verboten wurde, die GoF-Forschung selbst aber nicht. Entsprechende private Forschung mit privatem Kapital war nie verboten, und die Aussetzung der Finanzierung durch die US-Regierung hat dazu geführt, dass große zivile und militärische Labore diese umstrittenen Aktivitäten in andere Länder verlagerten, insbesondere in die Ukraine und nach China.
Die Rolle des Pentagons ist dabei von besonderer Bedeutung. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hat das Pentagon das Gesundheitsministerium, zu dem viele NIH-Einrichtungen gehören, „militarisiert“, anstatt eigene Aktivitäten in diesem Bereich zu entwickeln. Infolgedessen erhielt das NIAID, dessen Direktor Fauci (von 1984 bis 2022) war, vom Pentagon enorme Mittel für den Umgang mit Biosicherheit, einschließlich biologischer Waffen. Anstelle einer legitimen Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitssektor und dem Militär wurde die amerikanische Gesundheitsforschung in Bezug auf ausgewählte, hochriskante Infektionskrankheiten unter die Kontrolle des US-Militärs gestellt.
Im April 2002 beschrieb Dr. Fauci die Rolle des NIAID bei der Bioverteidigung. In dem Bericht heißt es: „Zur Abwehr von Bioterrorismus konzentriert sich das Institut auf die größten Bedrohungen, die als Erreger der Kategorie A eingestuft sind, also Pocken, Milzbrand, Tularämie, Pest, Botulismustoxin und hämorrhagische Fieberviren; es befasst sich aber auch mit Erregern der Kategorien B und C, wie zum Beispiel lebensmittelbedingte Escherichia-coli-Bakterien und Staphylokokken. Die geplanten Maßnahmen decken praktisch alle Mikroben ab, die für Bioterrorismus genutzt werden könnten. Das NIAID wird seine Zusammenarbeit mit dem Army Medical Research Institute of Infectious Diseases fortsetzen, jedoch mit einem neuen Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit dem Biodefense Command.“
Fauci schreibt weiter, dass „das Ziel innerhalb der nächsten 20 Jahre darin besteht, innerhalb von 24 Stunden nach einer Infektion ein Medikament verfügbar zu haben. Dies würde die Herausforderung bedeuten, gentechnisch veränderte Bioagenten zu erzeugen. Jemand könnte eine Mikrobe gentechnisch verändern und sie gegen die Standardbehandlung resistent machen, aber wenn man dieses Merkmal erkennt, muss kein anderes Medikament entwickelt werden, um dem entgegenzuwirken.“

„Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet arbeiten, mögen sagen – und das habe ich auch gesagt –, dass die Vorteile solcher Experimente und das daraus resultierende Wissen die Risiken überwiegen. Es ist wahrscheinlicher, dass eine Pandemie in der Natur auftritt, und die Notwendigkeit, einer solchen Bedrohung immer einen Schritt voraus zu sein, ist ein Hauptgrund für die Durchführung eines Experiments, das riskant erscheinen mag.“
Als die Corona-Pandemie begann, lehnte Dr. Fauci jegliche Untersuchungen über die Vermutung ab, dass das Covid-19-Virus aus einem Labor entwichen sein könnte. Die offizielle Linie war, dass das Virus seinen Ursprung in der Natur hatte. Bis zu seinem Ausscheiden als Leiter des Federal Coronavirus Team im Jahr 2022 versicherte Dr. Fauci im Kontext einer sehr engen Auslegung des Begriffs GoF unter Eid, dass die US-Regierung niemals GoF-Forschung am Wuhan-Institut für Virologie in China finanziert habe, das nur eines von 400 Laboren weltweit war, die GoF-Forschung betrieben.
Inzwischen hat jedoch Dr. Lawrence Tabak, stellvertretender Direktor der National Institutes of Health, enthüllt, dass diese Forschung tatsächlich von den NIH finanziert wurde. Und als Direktor des NIAID war es schließlich Faucis Unterschrift, die auf den Förderbescheiden erschien. Dies kam bei einer Anhörung des Sonderunterausschusses des Repräsentantenhauses zur Coronavirus-Pandemie im Mai 2024 ans Licht.
Nicht Zauberlehrling spielen
Wie im Fall von Dr. Fauci ist der am häufigsten genannte Grund für die Durchführung von GoF-Forschung, „in der Lage zu sein, zukünftige Pandemien vorherzusagen“ und „die Produktion von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten zu antizipieren“, um neue Mikrobenstämme und Krankheiten zu bekämpfen. Mit anderen Worten: Durch die Erzeugung neuer Krankheitserreger mit Pandemiepotential im Labor wären Wissenschaftler wie Fouchier (theoretisch) in der Lage, diese in der Natur aufzuspüren, bevor sie vom Tier auf den Menschen überspringen.
In Wirklichkeit würden sich mit der riskanten GoF-Forschung niemals zukünftige Pandemien vorhersagen lassen, meint der französische Forscher Antoine Danchin: „Die Exzesse des Menschen haben dazu geführt, dass sich einige Forscher die Freiheit nehmen zu behaupten, sie wüssten, wie sich Viren im Labor entwickeln werden, und sie könnten uns auf künftige Epidemien vorbereiten. Sie vergessen die Realität der Natur, die darin besteht, dass die Wege der Evolution im Allgemeinen unvorhersehbar sind. Sie überschätzen auch ihre Fähigkeit, zu reagieren und Unfälle zu verhindern, während Unfälle in der Virologie die Regel und keineswegs die Ausnahme sind.“
Eine Studie vom letzten Jahr bestätigt dies. Laut einem Artikel, der im Februar 2024 in der Fachzeitschrift The Lancet Microbe veröffentlicht wurde, hat ein internationales Forscherteam alle bekannten Fälle von Laborinfektionen oder Fällen, in denen ein Erreger versehentlich aus einem Labor „entwichen“ ist, für den Zeitraum von 2000 bis 2021 erfasst. Sie fanden 309 Infektionen, die durch 51 im Labor erworbene Erreger verursacht wurden oder damit in Zusammenhang standen; acht dieser Fälle endeten tödlich, darunter ein Fall von „Rinderwahnsinn“.
Bereits im Jahr 2004 sah sich die US-amerikanische National Academy of Sciences (NAS) aufgrund von Bedenken hinsichtlich der GoF-Forschung dazu veranlasst, einen Bericht mit dem Titel „Biotechnology Research in an Age of Terrorism“ (Biotechnologieforschung in einer Zeit des Terrorismus) zu veröffentlichen, in dem sieben „bedenkliche Praktiken“ aufgeführt sind. Diese Praktiken gelten als die „sieben Todsünden“ und sollten nicht verfolgt werden, wenn durch Forschungen wahrscheinlich Krankheitserreger erzeugt werden, die in der Natur noch nicht vorkommen.
Die zu vermeidenen Praktiken seien wie folgt: 1. Zu zeigen, wie ein Impfstoff unwirksam gemacht werden kann. 2. Die Entwicklung von Resistenzen bei Krankheitserregern gegen Antibiotika oder antivirale Wirkstoffe. 3. Die Erhöhung der Virulenz (d. h. der Letalität) eines Erregers oder die Umwandlung eines nicht tödlichen Erregers in einen tödlichen Erreger. 4. Erhöhung der Übertragbarkeit eines Erregers, z. B. durch Umwandlung eines nicht aerosolübertragbaren Erregers in einen aerosolübertragbaren Erreger. 5. Veränderung des Wirtsspektrums eines Krankheitserregers durch Erhöhung der Zahl der Arten, die er infizieren kann. 6. Einem Krankheitserreger zu ermöglichen, diagnostische Tests zu umgehen. 7. Verwendung eines biologischen Agens als Toxin oder Waffe.
Ron Fouchiers Studien zur Vogelgrippe (H5N1) an Frettchen in den Niederlanden waren somit ein klarer Verstoss gegen die Praktiken 4 und 5 der Liste. Nach den Vorgaben der NAS hätten diese Experimente niemals durchgeführt werden dürfen.
Ursprung von COVID-19
Im Fall von SARS-CoV-2, dem Erreger der COVID-19-Pandemie, untersucht die Wissenschaft immer noch, woher das Virus kam und wie es sich ausbreitete. Feststellungen von vor fast zwei Jahren sind dabei immer noch relevant. Patrick Berche, Mikrobiologe und führender Experte für Biowaffen in Frankreich, schrieb am 18. April 2023 auf der Website der französischen Medizin-Akademie:
„Drei Jahre nach dem Auftreten von COVID-19 ist der Ursprung des hochansteckenden SARS-CoV-2 immer noch ein Rätsel. Es gibt zwei Szenarien zur Erklärung seines Auftretens. Befürworter eines natürlichen Ursprungs argumentieren, dass das Fledermausvirus den Menschen direkt infiziert haben könnte und sich über Jahre hinweg unbemerkt und auf niedrigem Niveau ohne unentdeckte Zwischenwirte im Menschen verbreitet hat. Dies erklärt jedoch nicht den Ursprung in Wuhan, das weit entfernt von natürlichen Virusreservoiren liegt.“

In ähnlicher Weise stellte Dr. Laura H. Kahn, Forscherin aus Princeton und Fachärztin für innere Medizin, im Jahr 2022 im Bulletin of Atomic Scientists fest:
„Im Gegensatz zu SARS und MERS wurden weder das SARS-CoV-2-Virus noch Antikörper gegen das Virus bei Tieren oder Tierarbeitern gemeldet. In der medizinischen Literatur wurden keine Studien mit klinischen Proben veröffentlicht, und sie erfüllen auch nicht die Kriterien für eine natürliche Ausbreitung.“
Der Virologe Etienne Decroly vom französischen Nationalzentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) bemerkte: „Obwohl die Mehrheit der wissenschaftlichen Gemeinschaft derzeit einen zoonotischen Ursprung von SARS-CoV-2 befürwortet, ist die mögliche Rolle dieser Art von Experimenten bei der Entstehung von SARS-CoV-2 noch nicht eindeutig geklärt, und diese Hypothese, die ursprünglich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgeschlossen wurde, wird nun als denkbar angesehen.“
Es ist für die Menschheit unerlässlich, den wirklichen Ursprung des Virus zu ermitteln, um wirksame Richtlinien und Verfahren zu entwickeln, die die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung einer solchen Katastrophe verringern. Eine so weitreichende Frage wie diese erfordert eine gründliche Untersuchung der Ursprünge des Virus, insbesondere da es noch keine überzeugenden Beweise für einen natürlichen Ausbruch gibt. Um in Zukunft katastrophale Pandemien durch Lecks in Labors zu verhindern, wird von vielen Forschern gefordert, die nationalen und internationalen Sicherheitsmassnahmen in den Bereichen Biosicherheit und Biogefahrenmanagement zu verbessern.
Angesichts der Anzahl ziviler und militärischer Labore, in denen weltweit Gain-of-Function-Forschung betrieben wird, muss jedoch noch einmal betont werden: Die Tatsache, dass diese Art von Forschung in China betrieben wird, beweist noch nicht, dass das COVID-19-Virus aus einem dieser Labore stammt, insbesondere da es große Unsicherheiten sowohl über den Ort als auch über das Datum der ersten Fälle gibt. Da die Forschung in den USA „militarisiert“ wurde, dient sie dort einflussreichen Kreisen auch als Instrument der geopolitischen Konfrontation. Somit geht es hierbei auch um eine sehr brisante politische Frage.
Der Nürnberger Kodex
Unter Missachtung aller ethischen Überlegungen behaupten manche Wissenschaftler ohne mit der Wimper zu zucken, dass jede Hypothese es wert sei, experimentell überprüft zu werden, da die intellektuelle Neugier den höchsten Wert darstelle. Es sei daran erinnert, dass 1947 in den Nürnberger Prozessen Nazi-Ärzte und Forscher verurteilt wurden, die an Tausenden von KZ-Häftlingen, die als Untermenschen galten, tödliche Experimente durchgeführt hatten. Jüdischen, homosexuellen und kommunistischen Häftlingen wurden experimentelle Seren in die Venen injiziert, da sie als ideale Versuchskaninchen für die Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten wie Malaria, Typhus, Tuberkulose, Fleckfieber, Gelbfieber und Hepatitis galten. In Auschwitz versuchte Dr. Josef Mengele sogar herauszufinden, inwieweit verschiedene „Rassen“ gegen unterschiedliche Infektionskrankheiten resistent waren. An der Reichsuniversität Strassburg versuchte August Hirt in seiner „Gesundheitsforschung“ die „rassische Minderwertigkeit“ der Juden nachzuweisen.
„Wissenschaft ohne Gewissen bedeutet den Untergang der Seele“, sagte schon François Rabelais vor 500 Jahren und hatte dabei vollkommen recht!