Prinz Philip, der Gründervater der Umweltbewegung

Wenn es einen Menschen gibt, ohne den die heutige Umweltbewegung nicht existieren würde, dann ist das Prinz Philip. Die meisten Menschen können schwer nachvollziehen, daß ein „Royal”, ein hochrangiger Vertreter des mächtigsten Finanz- und Militärimperiums der Welt, der wie kaum ein anderer im Luxus und Überfluß lebt, so entscheidend an der Gründung und Ausbreitung der heutigen Umwelt- und Naturschutzbewegung beteiligt war und ist. Aber die meisten Menschen glauben ja auch fast alles, was die Umweltschützer behaupten.

Geboren am 10. Juni 1921 als Prinz Philip von Dänemark und Griechenland, in einer Zeit massiver geopolitischer Unruhen für Europa und das Britische Empire, wurde Philip wie der gesamten europäischen Elite der alles überragende Vorsatz eingebleut, daß die Interessen des oligarchischen Establishments um jeden Preis überleben müßten – zwei Weltkriege eingeschlossen.1)

Nazi-Erziehung

Philip wurde dazu erzogen, an die „überlegene Rasse“ zu glauben. Die Eugenik, ein pseudowissenschaftliches Konstrukt des Empire, wurde weithin gelehrt und diente als Rechtfertigung für die imperialen Eroberungen der Kolonialmächte. Seit 1933 wurde Philip in „Rassenkunde“ unterrichtet und seine Vorliebe für die „freie Natur” gefördert – erst in Deutschland an Kurt Hahns Eliteschule auf Schloß Salem am Bodensee und danach in Schottland. Wie es heißt, hat Philip, vielleicht auch aus Verachtung der „minderwertigen Rassen”, mit der Zeit eine besondere Faszination für die „Regeln“ der Natur entwickelt. Im Vorwort zu seinem Buch Down to Earth (1989) schreibt er:

„Ich behaupte nicht, ein besonderes Interesse für die Naturgeschichte zu haben, aber als Knabe machte man mich auf die jährlichen Schwankungen der Zahl jagdbarer Tiere aufmerksam und auf die Notwendigkeit, die ‚Ausmerzung‘ der Größe der überschüssigen Population anzupassen.“

„Im Falle meiner Wiedergeburt würde ich gern als tödliches Virus zurückkehren, um etwas zur Lösung des Problems der Überbevölkerung beizutragen.” – Prinz Philip in einem dpa-Interview 1988 | Foto: Wikimedia Commons, Hans van Dijk/Anefo

Ein wichtiger Einfluß in Philips Leben als Heranwachsender und junger Mann war sein Onkel Lord Mountbatten (bis zur „Anglisierung“ des Namens nach dem Ersten Weltkrieg „Lord Battenberg”). Mountbatten war es auch, der 1947 die Ehe zwischen Philip und der damaligen Prinzessin Elisabeth vermittelte und ihm damit einen Platz im Haus Windsor als Prinzgemahl der zukünftigen Thronfolgerin sicherte.

Lord Mountbatten diente während des Krieges in der britischen Marine, stellte aber zusammen mit seiner Schwester Louise – Philips Tante und Kronprinzessin im nazifreundlichen Schweden – auch einen Kommunikationskanal zwischen der britischen Krone und ihren Hitler unterstützenden Verwandten in Deutschland dar. Um die Veröffentlichung der Korrespondenz wird immer noch vehement gestritten, sie ist auf Anordnung der Queen bis heute unter Verschluß.

Der andere sehr verstörende Faktor bei Prinz Philips engem Verhältnis zu Lord Mountbatten ist, daß Philip zwangsläufig schon früh und oft Bekanntschaft mit den berüchtigten pädophilen Gewohnheiten britischer Lords und Herzöge gemacht haben muß. Die lange Geschichte des Kindesmißbrauchs durch die „ehrwürdige“ britische Elite, einschließlich Lord Mountbatten selbst und dem prominenten britischen Fernsehmoderator Jimmy Savile, einem engen Freund der Familie, ist Ausdruck einer grassierenden moralischen Degeneration – ein Umfeld, das dem jungen Prinzen in seiner Erziehung als „normal“ beigebracht wurde.

Weitere Einsichten, was für Philip und seine Geschwister „normal“ sein sollte und von ihnen erwartet wurde, erhält man aus den Eheschließungen seiner vier älteren Schwestern, die allesamt innerhalb nur eines Jahres, von 1931 bis 1932, in die nazi-freundliche deutsch-österreichische Aristokratie einheirateten, um das Bündnis einiger besonders faschistisch eingestellter Elitefamilien zu festigen. Seine älteste Schwester Margarita heiratete Gottfried von Hohenlohe-Langenburg, einen tschechisch-österreichischen Prinzen und Urenkel der britischen Königin Viktoria; Theodora heiratete Berthold, Markgraf von Baden; Cecilia heiratete Georg Donatus, Großherzog von Hessen, ebenfalls ein Urenkel Viktorias; und Sophie heiratete Prinz Christoph von Hessen, Leiter des Forschungsamts, einer Abteilung für technische Aufklärung (Funküberwachung und Kryptographie) im Reichsluftfahrtministerium unter Hermann Göring. Christoph war auch SS-Standartenführer in Heinrich Himmlers persönlichem Stab.

1939 begann Philip, der jüngste unter den Geschwistern, mit 18 Jahren der 13jährigen Elisabeth den Hof zu machen. Erst drei Jahre zuvor, 1936, hatte sich entschieden, daß sie Thronfolgerin wäre, da ihr Vater als König Georg VI. den Thron bestieg. Vorliebe für und Verwandtschaft zu Nazis war in der britischen Oligarchie nichts Ungewöhnliches, und Elisabeths Familie bildete keine Ausnahme. Ihr Vater bestieg den Thron 1936, als ihr Onkel, König Edward VIll., wegen seiner allzu auffälligen Sympathie für die Nazis zur Abdankung gezwungen wurde.

„Naturschutz”: die Strategie des Empire für das 21. Jahrhundert

„Wir reden von über- und unterentwickelten Ländern; ich denke, eine genauere Unterscheidung wäre die zwischen unterentwickelt und überbevölkert. Je mehr Menschen es gibt, desto mehr Industrie und mehr Abfall und Abwasser und deshalb mehr Verschmutzung gibt es.“ – Prinz Philip, Rede vor der Edinburgh University Union, 24. November 1969. Im Bild: Prinz Philip, Prinzessin Elizabeth, und Premier Louis St. Laurent, ca. 1951

Wie vorangehend dargestellt wurde, mußten das Britische Empire und der Commonwealth während des Zweiten Weltkriegs die weltweite finanzielle Hegemonie ohne den direkten Vormachtstatus, den sie vorher genossen hatten, aufrechterhalten. Nicht nur ging ein beträchtlicher Teil des Empires verloren, es gab nun auch eine direkte Konkurrenz, einen auf Entwicklung ausgerichteten Rahmen für die Nachkriegszeit, den die amerikanischen Verbündeten und insbesondere Präsident Franklin Roosevelt vorbereiteten.

Was konnten die britische Krone und die europäische Oligarchie insgesamt der wachsenden Macht der Vereinigten Staaten und der immer stärkeren weltweiten Bewegung für nationale Unabhängigkeit und Entwicklung entgegensetzen? Man mußte den Menschen den Glauben einflößen, daß Entwicklung und ganz besonders die Entwicklung der Dritten Welt etwas Schlechtes sei.

In den ersten Nachkriegsjahren fiel die Entscheidung, das gesamte verfügbare Arsenal der Krone einzusetzen, um eine weltweite Bewegung für Naturschutz und den Erhalt der natürlichen Umwelt zu fördern, und Prinz Philip wurde zu deren Hauptsprecher ausgewählt.

1961 gründeten Prinz Bernhard der Niederlande, Prinz Philip und Sir Julian Huxley den World Wildlife Fund (WWF), der zur größten Naturschutzorganisation der Welt aufstieg. Da die Briten für ihre imperialen Einmischungen berüchtigt waren, entschied man, nicht Philip, sondern Prinz Bernhard (einen alten Nazi) zum ersten Präsidenten des WWF zu machen. Der WWF ging mit voller Rückendeckung des Empires daran, die „Naturschutz”-Kampagne weltweit voranzutreiben.

1966 gründete Prinz Philip die erste australische Umweltorganisation, die Australian Conservation Foundation (ACF), noch heute die wichtigste Umweltvereinigung des Landes. 1970 veröffentlichte Philip einen ganzseitigen Beitrag im Melbourne Herald mit dem Titel „Krise der Wildtiere: alle Lebensformen sind in Gefahr“. Unter der Zwischenüberschrift „Menschenseuche“ erklärte Philip: „Das Phänomen, das heute weithin als die Bevölkerungsexplosion beschrieben wird, bedeutet, daß die menschliche Rasse Dimensionen einer Seuche angenommen hat.“

1971–76 war Philip Präsident der ACF und mischte sich direkt in die australischen Regierungsangelegenheiten ein. Er wollte an Australien ein Exempel statuieren: Naturschutz und keine Entwicklung, das war die Nachkriegsstrategie der Krone, und der Commonwealth hatte dem zu folgen.

Damit fing es an. Der Britische Commonwealth umfaßte bald die größte Landmasse an „Naturreservaten“ auf der Welt (siehe Abbildung).

Auf Betreiben des WWF wurden große Gebiete weltweit als Naturschutzgebiete ausgewiesen und so der wirtschaftlichen Entwicklung entzogen. (World-protected-areas) | Quelle: European Environmental Agency

Der Natur zum Wohle? Es handelt sich hierbei um die ärmsten Länder und die am wenigsten souveränen Regierungen der Welt. Da die Krone auf den natürlichen Ressourcen dieser Länder sitzt, haben diese keinerlei Freiraum, ihre Binnenwirtschaft und ihre Arbeitskräfte zu entwickeln.

„Das menschliche Bevölkerungswachstum ist wahrscheinlich die größte langfristige Bedrohung für das Überleben. Uns steht eine große Katastrophe bevor, wenn es nicht gedrosselt wird – nicht nur für die natürliche Umwelt, sondern für die Menschenwelt. Je mehr Menschen es gibt, desto mehr Ressourcen werden sie verbrauchen, um so mehr Verschmutzung werden sie schaffen und um so mehr werden sie einander bekämpfen. Wir haben keine Wahl. Wenn es nicht freiwillig kontrolliert wird, dann wird es sich unfreiwillig kontrollieren durch eine Zunahme von Krankheiten, Hunger und Krieg.“ – Prinz Philip im Interview mit dem Magazin People, Dezember 1981. Bildquelle: EIR

Im Laufe der 80er Jahre eignete sich der WWF riesige Ländereien in Afrika an. WWF-Mitgründer Julian Huxley hatte nach einer Safari durch den Kontinent erklärt, man könne sich nicht darauf verlassen, daß die afrikanischen Kulturen ihr Land richtig verwalteten. Aber der WWF könne das für sie tun. Bis Mitte der 90er Jahre verschaffte sich der WWF den Zugriff auf 8 % der Landmasse Afrikas, fast 2 Millionen Quadratkilometer „geschütztes“ Territorium.

Unterwanderung der Religionen

Ein wichtiges ideologisches Gegengewicht gegen Prinz Philip und seine Haltung „Ich möchte ein tödliches Virus sein“ war im ganzen 20. Jahrhundert die katholische Kirche. Als Vorkämpfer für die Menschenwürde und Überwindung der Armut beharrte die Kirche in Vertretung der Ärmsten der Armen immer darauf, daß die beste Ressource des Menschen seine Kreativität ist – die Antithese zu Prinz Philips Lebensinhalt.

Zur Feier des 25jährigen Bestehens des WWF 1986 machte Philip sich daran, die großen Weltreligionen für die Umwelt zu bekehren, und gründete dazu das „WWF Religion and Conservation Network“. Hier schufen Philip und sein Schützling und späterer ARC-Mitgründer Martin Palmer die Grundlage dafür, nach und nach die katholische Kirche zu unterwandern.

Drei Jahre später gründeten Philip und Palmer im Rahmen einer Konferenz auf Schloß Windsor die Organisation Alliance of Religions and Conservation (ARC), um die großen Weltreligionen zu unterwandern und zu erreichen, daß diese aus Klimaschutz und Umweltschutz ein religiöses Anliegen machen. 20 Jahre später sollte dann Papst Franziskus die Enzyklika Laudato Si veröffentlichen, in der einige der schlimmsten menschen- und wissenschaftsfeindlichen Behauptungen Philips und seiner jahrzehntelangen Umweltkampagne aufgegriffen werden.

„Es ist jetzt offenbar, daß der ökologische Pragmatismus der sogenannten heidnischen Religionen, wie die der Indianer in Amerika, der Polynesier und der australischen Aborigines in Bezug auf Naturschutzethik um vieles realistischer war als die intellektuelleren monotheistischen Philosophien der Offenbarungsreligionen.” – Prinz Philip auf der Konferenz „Bewahrung der Schöpfung”, Washington, 18. Mai 1990.

Für einen Mann, der weniger Menschen und weniger Entwicklung auf der Welt haben will, hat Prinz Philip als britischer Prinzgemahl jedenfalls ein sehr langes und sehr luxuriöses Leben geführt, während dem er seine von Nazi-Ideologie inspirierte Kampagne gegen den Rest der Welt betrieb.

Fußnote(n)

  1. siehe Scott Thompson, „The Immorality of the House of Windsor“, EIR, 28.11.1997[]