Eine Welt ohne Visionäre wäre eine arme Welt, die zum Untergang verurteilt ist. Visionäre standen aber immer im Gegensatz zu jenen Eliten einer Gesellschaft, die nur an der Erhaltung ihrer Macht interessiert sind. Diese Eliten sahen im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt eine Bedrohung ihrer Macht und versuchen diesen seit Menschengedenken zu verhindern. Dazu machten sie auch nicht vor der physischen Ausschaltung der Visionäre halt. Die Ermordung John F. Kennedys beendete die Zeit des Wirtschaftsaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und stürzte die Welt mit Beginn der 1970er Jahre in ein dunkles Zeitalter. Der Optimismus der Kennedy-Zeit ist verflogen, und die Selbstmordrate unter jungen Menschen ist im Westen dramatisch angestiegen.
Das Apollo-Mond-Projekt hatte damals der Jugend eine Orientierung gegeben und das Beste in ihnen angesprochen, um dieses Ziel zu erreichen: ihre schöpferischen Fähigkeiten.
Die Raumfahrt bietet auch heute noch die beste Möglichkeit, junge Menschen wieder für die Zukunft zu begeistern.
Der Raumfahrtpionier Dr. Krafft Ehricke sprach vom Extraterrestrischen Imperativ der Menschheit, und seine drei Grundgesetze der Astronautik gelten für alle Zeiten.
- Niemand und nichts in den Naturgesetzen des Universums legt dem Menschen irgendwelche Beschränkungen auf – außer der Mensch selbst.
- Nicht nur die Erde, sondern das gesamte Sonnensystem und so viel vom Universum, wie er innerhalb der Naturgesetze erreichen kann, ist das angemessene Feld für die Aktivitäten des Menschen.
- Indem er sich im Weltall verbreitet, erfüllt der Mensch sein Geschick als Element des Lebens, ausgestattet mit der Macht der Vernunft und der Weisheit des moralischen Gesetzes in sich selbst.
In dieser Denktradition hat der österreichische Architekt und Raumfahrtbegeisterte Werner Grandl sein Buch Utopia Solis verfaßt. Darin beschreibt er, auch für Laien gut verständlich, wie die Menschheit unser Sonnensystem und dann auch den Weltraum insgesamt erschließen kann.
Als Kostprobe dieses Buches drucken wir in dieser Ausgabe von Fusion mit freundlicher Genehmigung des Autors das dritte Kapitel „Die Rückkehr zum Mond“ ab. In einem weiteren Kapitel beschreibt Grandl, wie Asteroiden unsere Zukunft bedrohen, aber als Rohstofflieferant auch für die Menschheit einen positiven Beitrag leisten können.
Für Werner Grandl ist der Mensch ein Bewohner unseres Sonnensystems, und es liegt an ihm, ob er diese Herausforderung annimmt und den Weltraum auch für die Menschheit erobert. Die Zukunft liegt in unseren Händen. Wir müssen entscheiden, ob wir sie im Geiste von Dr. Krafft Ehricke gestalten oder ob wir weiter im alten Paradigma der permanenten Kriege britischer Geopolitik untergehen wollen.
Dipl.-Ing. Werner Grandl (geb. 1957) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien. Neben seiner langjährigen Tätigkeit als freischaffender Architekt beschäftigte er sich mit Raumfahrt und insbesondere mit dem Entwurf von Habitaten für menschliche Siedler im Welttraum. Als einer der wenigen Mitglieder der internationalen Space Community stellt er seine und andere Projekte in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang. Immer steht die gesamte Zukunft der Menschen und seiner Zivilisation im Zentrum seiner Gedanken.
Sein Buch Utopia Solis ist beim Weißhaupt-Verlag in Gnaus, Österreich erschienen.