Der Wasserkreislauf des nordamerikanischen Kontinents läßt sich entsprechend dem Frischwasserabfluß der Flüsse auf 3150 km3 pro Jahr schätzen. Davon fließen 1466 km3 vom Nordwesten und nur 113 km3 vom Südwesten ab. Aufgrund von Messungen und Analysen von NASA-Erdbeobachtungssatelliten kann man gleichzeitig die gesamte Photosyntheseproduktion in der gleichen Region abschätzen. Ein Vergleich dieser beiden Werte ergibt ein einfaches, aber aufschlußreiches Maß für die Produktivität des kontinentalen Wasserkreislaufs und dessen jeweiliger Flußbecken. Die Zahlen unten bedeuten „Milliarden Tonnen Photosynthese pro Jahr” geteilt durch „Kubikkilometer Frischwasserabfluß pro Jahr”, woraus sich die Produktivität als „Tonnen Photosynthese pro Kubikkilometer Frischwasserabfluß” ergibt.
Aus diesen Zahlen geht hervor, daß das Wasser im Südwesten gemessen an der Photosyntheseproduktion viereinhalb mal produktiver ist als das Wasser im Nordwesten. Damit bestätigt sich, was einem das Gefühl bereits sagt: Es gibt einen Überschuß an Wasser im Nordwesten, wo das kalte Klima und der Mangel an Sonnenlicht eine produktivere Nutzung des Wassers verhindert. Mit Hilfe dieser Werte läßt sich der Effekt von NAWAPA grob abschätzen, indem man die potentielle Zunahme der Photosynthese und die Produktivitätszunahme des kontinentalen Wasserkreislaufs abschätzt.
- Südwesten: 159 km3 zusätzliches Frischwasser von NAWAPA bei einer Produktivität von 5,5 Mio. t/km3 könnte die jährliche Photosynthese von 0,6 auf 1,5 Mrd. t steigern
- Prärieregion:
37 km3 zusätzliches Frischwasser von NAWAPA bei einer Produktivität von 4,8 Mio. t/km3 könnte die jährliche Photosynthese von 1,2 auf 1,4 Mrd. t steigern.